Metaanalyse von Klatte, Pabst, Simon und Rosendahl (2016)

Da bereits die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson bei Stress-, Angst-und depressiven Patienten seit Jahren nachweislich erfolgreich eingesetzt wird, verwundert es nicht das Yoga, welches eine viel größere Bandbreite bietet, ebenfall bei psychischen Erkrankungen positive Wirkungen erzielt.

Die Autoren konnten zeigen, dass hatte Yoga bestehend aus Asana und Pranayama einen wirkungsvollen Beitrag zu Behandlung von psychischen Störungen leisten kann.

Wichtige Eckdaten der Studie:

  • Zusammenfassung von 25 qualitativ hochwertigen Einzelstudien (meisten Studien aus Indien mit n = 7 und den USA mit n = 8)
  • Insgesamt 1.339 Patienten, die an einer psychischen Erkrankung nach ICD-10 oder DSM, mit mindestens milder Symptomausprägung litten
  • Erkrankungsbilder: Angst (inkl. Posttraumatische Belastungsstörung), Depression, Schizophrenie u.a.
  • Probanden: zwischen 22 und 59 Jahren alt, zu 61,7% weiblich

Ergebnisse:

  • Körperorientiertes Yoga hat einen großen, signifikanten Behandlungseffekt im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe
  • Effektivere Intervention als Sport oder ein Aufmerksamkeitstraining
  • Effektivität genauso hoch wie bei einer psychotherapeutischen Standardbehandlung (Kombination aus Psychotherapie und Medikation)
  • Steigerung des Wohlbefindens und Erhöhung der Lebensqualität

Diskussion:

  • Eventuell ist körperorientiertes Yoga wirksamer bei geringerem Ausprägungsgrad der Erkrankungen
  • Aus anderen Studien liegen Ergebnisse vor, dass die Kombination aus Psychotherapie und Yoga größere Effekte erzielen kann als jeweils die Einzelbehandlungen

Literatur:
Klatte R, Pabst S, Beelmann A, Rosendahl J: The efficacy of body­oriented yoga in mental disorders—a systematic review and meta­analysis. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 195–202. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0195

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